Portrait
Musik machen ist für mich ein ursprünglicher Ausdruck von Kreativität. Als Interpretin schlüpfe ich in vielerlei Hörweisen und Sichtweisen künstlerischen Ausdrucks. Mein Instrument Akkordeon ist mein Medium. Kultur hat für mich mit dem Neubedenken unserer Wirklichkeit zu tun. So stelle ich mein Instrument in immer neue Zusammenhänge. Ich verwirkliche in meinen Konzertkonzeptionen die Klangfantasien, die ich für mein Instrument habe.
Gegenwärtige Musik trägt immer Vergangenes in sich. Die Verknüpfung der Zeiten fasziniert mich, seit ich mein Instrument erlernte.
In „mixtura“ erforsche ich nun mit der wunderbaren Musikerin Katharina Bäuml das Potential unseres völlig neuen, von uns erfundenen Klangkörpers in Transkriptionen von Musik am Beginn der europäischen Polyphonie und Beauftragungen von Werken für unsere atemberaubende Besetzung.
Die Verknüpfung mit Ideen anderer Künste ist ein großes Anliegen, das ich mit dem Ausnahmeschlagzeuger Olaf Tzschoppe teile. Mit dem fantastischen Bratschisten Axel Porath entstehen gegenwärtig neue Programm für unsere klassisch anmutende Besetzung .
Ein Akkordeon zusammen mit Elektronik zu hören ist für mich ein Abenteuer. Ich stürze mich immer wieder hinein – ganz zu schweigen von Begegnungen mit Musiker*innen aus anderen Kulturkreisen. Immer wieder bin ich tief berührt davon, wie friedlich es ist, gemeinsam Musik zu machen.
So verwandelte ich mich, wie meine Freundin Katharina von mir sagt, in ein Chamäleon, das in rätselhafter Weise mit jeder dieser Welten verschmilzt.